Wer hat den Sommer auf dem Gewissen?

Fit bei jedem Wetter, 16.06.2016

donnerwetter.de begibt sich auf Spurensuche

Die Europameisterschaft in Frankreich haben die Holländer verpennt, umso wacher schien unser sympathischer Nachbar im Westen aber vor über 40 Jahren: Im Jahr 1975 stellte sich ein später auch weit über die Grenzen Hollands bekannter Showmaster namens Rudi Carell eine musikalische Frage, die aktueller gar nicht sein könnte:

„Trotz allem glaub' ich unbeirrt, dass unser Wetter besser wird, nur wann - und diese Frage geht uns alle an:

Wann wird's 'mal wieder richtig Sommer?“

 

Ganz neu ist das Mysterium des „geklauten Sommers“ also nicht, in diesem Jahr treiben es die Diebe aber eindeutig zu weit.

Sommer 2016:
Wenn Sie nicht ans Wasser kommen,
kommt das Wasser eben zu Ihnen.

Badeanzüge und Wasserbälle verzeichnen zur Zeit wohl einen ebenso mageren Absatz wie die unzähligen Eisdielen. Statt Bademode trägt man im Juni 2016 bislang lieber Regencape und Sandsack. Apropos Badeanzug: An dieser Stelle wollen wir allen wettergeplagten Freibadbetreibern, vor allem denen, die bereits seit Anfang Mai auf ihre Wasserratten warten, unsere aufrichtige Anteilnahme aussprechen.

Wären die Temperaturen noch ein wenig kühler (Petrus bewahre!) könnte man fast wieder einen Gedanken daran verschwenden, die beiden letzten von der Nikolausfeier übriggebliebenen Flaschen Heidelbeer-Glühwein aus dem Keller zu holen. Sich das Wetter schönzusaufen halten wir uns als allerletzte Option in der Hinterhand – vielleicht findet sich ja doch ein Schuldiger?!

Für uns war klar: Bei all den Dingen, die zur Zeit auf der Welt im argen liegen, muss auch beim Thema Wetter der Schuldige in der Politik auszumachen sein. Den engeren Täterkreis konnten wir nach intensiven Ermittlungen auf zwei Tatverdächtige eingrenzen.

Zum einen wäre da der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan.

Für wen Pressefreiheit ein Fremdwort ist, wer Rassenbestimmungen durch Bluttests fordert, wer ganze kurdische Städte als "Oberkommandant" bombadiert und in Schutt und Asche legt, wer die ethnische Herkunft des „Spenders“ dann auch noch anhand seiner Blutprobe zu erkennen vermag, der muss noch viel fantastischere Dinge auf dem Kasten haben. Zeremonielle Regentänze zum Beispiel. Wir jedenfalls wittern eine Schlecht-Wetter-Verschwörung seitens Ankara und fordern, um die anscheinend bereits stark erhitzen Politikerköpfe nicht noch weiter zu gefährden, mit sofortiger Wirkung einen UV-Test für alle AKP-Abgeordneten.

 

 

Zur Zeit brodelt auf und über der Insel.

Der zweite Verdächtige ist kein einzelner Despot sondern gleich ein ganzes Land.

In Großbritannien geht es in einer Woche um die „sausage“ - das Brexit-Referendum am 23.06.2016 wirft seine Schatten voraus. Befürworter und Gegner des Ausstiegs aus der EU halten sich nach aktuellen Zahlen fast die Waage, so sind 46% für den Verbleib in EU, 45% dagegen (Stand 15.06.16).

Bleibt zu hoffen, dass sich der Trend bewahrheitet und das schlechte Wetter bei uns kein von der Insel entsandtes Brexit-Omen ist. Ansonsten könnten in Zukunft nämlich nicht nur Keller sondern auch die Volkswirtschaften vieler europäischer Staaten baden gehen.

Ob türkischer Regentanz oder britische Zukunftsängste: Wer letzten Endes auf der politischen Ebene für die Wetterkapriolen der letzten Wochen verantwortlich sein könnte, ließ sich bis zu jetzigen Zeitpunkt leider nicht eindeutig klären.

Und da auch unser an ein paar russische Hooligans gerichtetes Hilfegesuch, dem miesen Wetter mal so ordentlich die Seele aus dem Leib zu prügeln, bislang auf taube Ohren stieß, sind wir nun mal kurz im Keller...

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