Lagunenstadt bald Geschichte?

Klima, 15.06.2015

Venedig verschwindet im Wasser.

Der Venzianer ist bereits erprobt in Sachen Überschwemmung: Die italienische Lagunenstadt mit ihren malerischen Kanälen wird jedes Jahr von vier bis fünf Hochwassern heimgesucht.

Doch sind die Hochwasser erst der Anfang?

Die Stadt wird in den kommenden Jahres einer der größten Klimawandelverlierer sein - denn mit einer Geschwindigkeit von 2 mm pro Jahr sinkt die nördliche Lagune des bei Toruisten aus aller Welt so beliebten Idylls. Die südliche Lagune sank im Zeitraum 2000 bis 2010 sogar um bis zu 4 mm pro Jahr.

Zudem neigt sich die Lagunenstadt, welche im Jahr 2011 30 Millionen Touristen und somit drei Mal mehr als die Hauptstadt Rom anlockte, immer weiter ostwärts.

Venedig versinkt

Noch bis vor wenigen Jahren schien die Gefahr des Abrutschens als gebannt. Den Grund für das Absinken der Stadt fand man zu damaliger Zeit im Abpumpen des Grundwassers - jenes ließ den Untergrund der Stadt zwischen 1950 und 1970 um 12 cm absinken.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Leider nicht - denn nachdem die Grundwasserentnahme Ende des 20. Jahrhunderts eingestellt wurde, sank und neigte sich die Stadt, wenn auch nicht so extrem wie im 20. Jahrhundert, weiter.

Der Plattentektonik sind, so Forscher, nur 0,6 mm des jährlichen Absinkens zuzuschreiben. Der Rest geht auf das Konto des steigenden Wasserspiegels.

Die bittere Prognose: Sollte die Absenkung des Untergrunds nicht reduziert oder gestoppt werden können, könnte der Stadtkern der 264.000-Einwohner-Stadt in Venetien in den kommenden 20 Jahren um 8 cm absinken.

Mehr als schwarz sieht es für das Bestehen Lagunenstadt aus, wenn noch der zu erwartende Anstieg des Meeresspiegels um 20-30 cm bis zum Jahr 2100 berücksichtigt wird.

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